„Splendid Isolation“ im 21. Jahrhundert? Historische Hintergründe des Brexit

Reinhard Meier-Walser

Hanns-Seidel-Stiftung

Reinhard Meier-Walser has led the academy for Politics and Current Affairs at the Hanns-Seidel-Stiftung in Munich since 1995. Prof. Dr. Meier-Walser serves as the editor-in-chief of the journal Politische Studien and teaches International Politics at the University of Regensburg. In addition to the theory of international politics, his research and teaching focuses on issues of international, transatlantic, and European security policy. Prof. Dr. Meier-Walser is the author of over 200 publications, including monographs, edited works, and essays in anthologies and professional journals; as well as contributions to newspapers such as the Neue Zürcher Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, International Herald Tribune, and the Austrian newspaper Die Presse.

Das Vereinigte Königreich hätte auch im Falle seines Verbleibes in der EU weiter um seine Sonderrechte gekämpft, nur ausgesuchte Projekte und Maßnahmen des Integrationswerkes akzeptiert und wäre somit ein unbequemer Partner geblieben. Der Ausgang des Referendums reflektiert neben aktuellen Sorgen breiter Kreise der britischen Bevölkerung auch alte, zum Teil Jahrhunderte alte Kräfte, die Londons Haltung gegenüber „Europa“ bis in die Gegenwart prägen. Die Wirksamkeit dieser Faktoren, die während der vergangenen Jahrzehnte immer wieder deutlich wurde, vereitelt, dass das häufig zitierte Verdikt US-Außenministers Dean Acheson aus dem Jahre 1962, wonach Großbritannien ein Empire verloren, aber noch keine neue (europäische) Rolle gefunden habe, endgültig in die Geschichtsbücher verbannt werden kann.

The article originally appeared in a German publication by Hanns Seidel Stiftung on June 29, 2016. Read the publication here.

The views expressed are those of the author(s) alone. They do not necessarily reflect the views of the American-German Institute.